Die manuelle Lymphdrainage ist keine Massage im klassischen Sinn. Sie führt durch verschiedene sanfte und rhythmische Grifftechniken eine Entstauung im Lymphsystem herbei, welches sich über den ganzen Körper ausbreitet.
Die Lymphdrainage beruht auf feinen, rhythmischen Bewegungen. Weil die Lymphe zähflüssig und eher klebrig ist, würden die zarten Lymphkapillaren bei zu starkem Druck zusammenkleben. Das Gegenteil dessen, was beabsichtigt ist, wäre erreicht. Die steten Wiederholungen der Bewegungen in der Therapie bewirken, dass die Eigenmuskulatur der Lymphgefässe ihre Arbeit, also die Eigenkontraktionen, wieder selber aufnimmt und sich die Qualität der Kontraktion verbessert. Obwohl nur die oberflächlich gelegenen Gefässe bearbeitet werden, wirkt dies auf die tiefer gelegenen ansteckend, und auch sie beginnen, schneller zu arbeiten. Es wird also ein Impuls gesetzt, der sich bis in die Tiefe fortsetzt.
Die manuelle Lymphdrainage wird bei Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe wie zum Beispiel Ödemen, Blutergüssen oder Schwellungen nach einer Operation, in der Krebsnachsorge und in der Rheumabehandlung seit jeher als entstauende und schmerzlindernde Therapiemassnahme praktiziert.
Die Behandlung hilft weiter bei Muskelverhärtungen, Gelenkbeschwerden, geschwollenen Füssen sowie geschwollenen Augen. Die Vorbeugung und Frühbehandlungen von Erkältungskrankeiten wie auch Sportverletzungen sind weitere Einsatzgebiete. Das Immunsystem wird gestärkt. Verletzungen, Wunden, Knochenbrüche verheilen in kürzerer Zeit. Erkältungen, grippale Infekte, Schmerzen, psychosomatische Krankheiten, Traumata jeder Art, Depressionen, Migräne, Monatsbeschwerden, Phantomschmerzen, (chronische) Stirn- und Nebenhölenvereiterungen klingen schneller ab. Allergien werden abgeschwächt und verschwinden im günstigsten Falle ganz – allerdings erst nach einem letzten Aufbäumen des Körpers, d.h. sie kommen meistens nochmals voll zum Ausbruch.
Es gibt noch eine weitere, eher unbekannte Anwendung der manuellen Lymphdrainage. Diese zielt auf die Psyche und das vegetative Nervensystem. Natürlich wirkt auch der Hautkontakt auf die Psyche. In der heutigen Zeit, wo die Menschen auf Leistung getrimmt sind und Stress und psychischer Druck gross sind, ist die Berührung an sich schon eine erfolgsversprechende Therapie. Aus den genannten Gründen ist die manuelle Lymphdrainage auch eine erfolgreiche Therapie gegen Stress, Prüfungsangst und Nervosität.
Wesentlich für die Wirkung der manuellen Lymphdrainage ist nicht nur, dass sie fachgerecht und technisch einwandfrei ausgeführt wird, sondern dass auch die Behandlungszeit auf das Krankheitsbild abgestimmt wird.
Klassische Massage
Die klassische Massage gilt als eines der ältesten Therapieverfahren. Ihre wesentlichsten Einsatzbereiche sind die Förderung der lokalen Durchblutung, die Entstaung des Venen- und Lymphsystems und die Entspannung der Muskeln. Die Heilwirkungen der klassischen Massage gehen aber noch viel weiter und betreffen folgende Bereiche: Muskelverhärtungen und Muskelschmerzen, muskelrheumatische Veränderungen, Gelenkverletzungen, rheumatische Erkrankungen, degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates. Sie fördert das Wohlbefinden des gesamten Körpers. Da von der Wirbelsäule zahllose Nervenbahnen- und Stränge ausgehen und sich in allen Körperpartien verästeln, profitiert auch das Nervensystem als Ganzes von der Rückenmassage.
Eine gute Rückenmassage (Teil der klassischen Massage) hat eine entspannende Wirkung, baut Stress ab und wirkt schmerzlindernd. Die meisten von uns leiden von Zeit zu Zeit unter Rückenschmerzen. Wir sitzen zu lange gebeugt am Schreibtisch, tragen schwere Lasten oder nehmen beim Gehen eine schlechte Haltung ein. Das führt zu Muskelverspannungen. Die Massage lockert unsere Muskulatur und lindert die Beschwerden und Schmerzen.
Fussreflexzonenmassage
Bei der Reflexzonentherapie am Fuss nach Hanne Marquardt handelt es sich um eine fundierte, seit 30 Jahren praktizierte und weiterentwickelte Methode. Die therapeutische Arbeit an den Füssen wird in ihren Anfängen zum ersten Mal um die Jahrhundertwende durch den amerikanischen Arzt William Fitzgerald (1888-1974) dokumentiert und von der Amerikanerin Eunice D. Ingham weiterentwickelt. Dieses alte Heilverfahren wurde schon vor ca. viertausend Jahren von verschiedenen Indianerstämmen angewendet.
Die Reflexzonen am Fuss ermöglichen durch Berührung mit der Hand einen persönlichen Zugang zur behandelten Person. Sie geben Aufschluss über die momentane Befindlichkeit. So weisen beispielsweise schmerzende Zonen auf ein Ungleichgewicht hin, ohne dass von einer eigentlichen Erkrankung gesprochen werden kann. Durch die Reflexzonentherapie wird der Organismus darin unterstützt, sein Gleichgewicht wiederzufinden und den optimalen Energiefluss wiederzuerlangen. Die lokale Durchblutung wird angeregt und eine Heilung oder Verbesserung sämtlicher Organ- und Gewebefunktionen findet statt.
Eine Behandlung stärkt die körpereigene Regenerationsfähigkeit und wendet sich an den ganzen Menschen. Sie wirkt harmonisierend auf gestörte Energieabläufe und verbessert das Gesamtbefinden.
Weitere Indikationen sind: Verdauungsbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrbeschwerden, Kopfschmerzen und Schnupfen.
Handreflexzonenmassage
Viele Leute sind erstaunt, wie angenehm eine Handreflexzonenmassage sein kann. Die Hände gelten normalerweise nicht als einen Bereich, in dem sich Verspannungen bemerkbar machen; aber da wir unsere Hände bei nahezu allen Arbeiten gebrauchen, ist es kein Wunder, wenn sie leicht steif werden oder ermüden.
Die Handreflexzonenmassage ist ähnlich im Aufbau und in der Anwendung wie die Fussreflexzonenmassage. Sie hat sich jedoch im Vergleich zur Fussreflexzonenmassage weit weniger durchgesetzt, obwohl die Hand einen freieren Zugang zur Behandlung erlauben würde, da sie in der Regel gepflegter und berührungsgewohnter ist als der Fuss.
Bei der Handreflexzonenmassage übt man auf einzelne Punkte der Hände sanften Druck aus, um die körpereigenen Heilungskräfte anzuregen (Siehe auch Fussreflexzonenmassage).
Eine Handmassage mit Creme oder Öl führt der Haut Feuchtigkeit zu, regt die Blutzirkulation an, wirkt harmonisierend auf gestörte Energieabläufe, verbessert das gesamte Wohlbefinden und hält die Hände sanft und geschmeidig.
Einige Zonen an der Hand eignen sich besonders gut bei Patienten mit akuten Beschwerden oder Schmerzen, z.B. bei Sodbrennen, Völlegefühl, Menstruationsbeschwerden und Kopfschmerzen.
Die Handreflexzonenmassage ist auch eine gute Alternative zur Fussreflexzonenmassage. Bei Beinödemen und Fusspilzerkrankungen wird die Handreflexzonenmassage der Fussreflexzonenmassage vorgezogen.
Babymassage
Massage ist die Kunst, durch Berührung zu heilen. Die Babymassage findet in zunehmendem Masse Anerkennung in der postnatalen Pflege. Idee und Technik stammen aus Indien. Einzug ins Abendland fand die Babymassage unter dem Titel „sanfte Hände“ durch den amerikanischen Kinderarzt Frederick Leboyer.
Die Babymassage ist eine leicht zugängliche Therapie für Frühgeborene und Babys bis ins Kleinkindalter.
Sanfte Berührungen sind nicht nur eine wichtige Basis für eine Eltern-Kind-Beziehung, sie können die gesamte geistige und körperliche Entwicklung des Babys positiv beeinflussen. Durch die Berührung der Haut erreichen nämlich verschiedene Reize, die über die Nervenbahnen weitergeleitet werden, das Gehirn. So wird zum Beispiel die Herz-Kreislauffunktion angekurbelt und die Sinneswahrnehmung der Haut aktiviert. Sie fördert das körperliche und emotionale Wohlbefinden. Die Babymassage regt die Verdauung an, wirkt gegen Blähungen, fördert einen geregelten Schlafrhythmus und vermittelt dem Baby Geborgenheit, Vertrautheit und Entspannung. Ausserdem stimulieren und unterstützen sanft ausgeführte Streichelbewegungen auch das Immunsystem.